Pressemitteilung

Berlinale Dokumentarfilmpreis – gestiftet vom rbb – Jury und Nominierungen

Berlin (ots) – Seit langem engagieren sich die Internationalen Filmfestspiele
Berlin für die Vielfalt der dokumentarischen Formen. Eine spezielle Auszeichnung
für den besten Dokumentarfilm wurde 2017 ins Leben gerufen. Der Berlinale
Dokumentarfilmpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 40.000 EUR dotiert, das
vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet wird. Insgesamt sind 21 aktuelle
Dokumentarbeiträge aus den Sektionen Wettbewerb, Berlinale Special, Encounters,
Panorama, Forum, Generation und Perspektive Deutsches Kino für den Berlinale
Dokumentarfilmpreis nominiert. Das Preisgeld teilen sich Regisseur*in und
Produzent*in des Preisträgerfilms. Die Auszeichnung wird im Rahmen der
offiziellen Preisverleihung im Berlinale Palast am 29. Februar verliehen.

rbb-Intendantin Patricia Schlesinger: „Dokumentarfilme informieren, verbinden,
erzählen exzellent recherchierte, spannende Geschichten und tragen so zum
gesamtgesellschaftlichen Verständnis und Miteinander bei. Wir freuen uns sehr,
als Preisstifter des Berlinale Dokumentarfilmpreises diese wichtige und
besondere Filmform aktiv zu fördern.“

Eine dreiköpfige Jury entscheidet über die Preisvergabe:

Gerd Kroske (Deutschland)

Gerd Kroske absolvierte eine Lehre als Betonwerker, bevor er 1980 ein Studium
der Kulturwissenschaften in Berlin aufnahm. Parallel dazu studierte er ab 1982
Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg und
arbeitete bereits während des Regiestudiums von 1987 bis 1991 als Autor und
Dramaturg im DEFA-Dokumentarfilmstudio. 1996 gründete Kroske die
Produktionsfirma realistfilm. Zu seinen bekanntesten Dokumentarfilmen gehören u.
a. VOKZAL-Bahnhof Brest (Panorama 1994), der mit dem Großen Preis der Jury beim
Cinéma du Reél-Festival in Paris (1995) ausgezeichnet wurde, Der Boxprinz (2000)
und die KEHRAUS-Trilogie (1990-2006). Sein jüngster Film SPK Komplex feierte
2018 seine Premiere im Berlinale Forum.

Marie Losier (Frankreich / USA)

Marie Losier ist eine französische und amerikanische Filmemacherin und
Kuratorin. Sie hat eine Reihe von Filmporträts über Avantgarde-Regisseur*innen
und -Musiker*innen wie die Kuchar-Brüder, Guy Maddin, Richard Foreman und Tony
Conrad realisiert. Ihre Filme haben zahlreiche Preise gewonnen und wurden in
renommierten Museen, auf Biennalen und Festivals gezeigt. Sie präsentierte
mehrere ihrer Filme bei der Berlinale, darunter The Ballad of Genesis and Lady
Jaye im Jahr 2011, für den sie den TEDDY AWARD und drei weitere Preise
unabhängiger Jurys im Forum gewann. Ihr neuer Film Felix in Wonderland über den
deutschen Komponisten Felix Kubin wurde 2019 beim Locarno Film Festival
uraufgeführt. Losier zeigte kürzlich eine Retrospektive im MoMA in New York
sowie im Jeu de Paume in Paris und wird 2020 eine Einzelausstellung in der
Galerie Barrault in Paris präsentieren.

Alanis Obomsawin (Kanada)

Alanis Obomsawin gehört der Abenaki-Nation an und ist eine angesehene kanadische
Filmemacherin, Sängerin, Künstlerin und Aktivistin. Sie schrieb die Drehbücher
und führte Regie bei mehr als 50 Dokumentarfilmen für das National Film Board of
Canada zu First-Nation-Themen, darunter Kanehsatake: 270 Years of Resistance
(1993) und Incident at Restigouche (1984). Ihr neuester Film Jordan River
Anderson, The Messenger, feierte 2019 seine Weltpremiere beim Toronto
International Film Festival. Der Film schließt einen siebenteiligen Filmzyklus
ab, der den Rechten indigener Kinder und Völker gewidmet ist, und 2011 mit ihren
ersten Interviews für The People of the Kattawapiskak River begann. Obomsawin
wurde zum „Companion of the Order of Canada“ ernannt und erhielt zahlreiche
Ehrungen und Preise. Folgende 21 Filme sind für den Berlinale
Dokumentarfilmpreis, gestiftet vom rbb, nominiert:

Wettbewerb (1)

Irradiés (Irradiated) Frankreich / Kambodscha, von Rithy Panh, Weltpremiere

Berlinale Special (3)

The American Sector

USA, von Courtney Stephens, Pacho Velez, Weltpremiere

Speer Goes to Hollywood

Israel, von Vanessa Lapa, Weltpremiere

Yi Zhi You Dao Hai Shui Bian Lan (Swimming Out Till The Sea Turns Blue)
Volksrepublik China, von Jia Zhang-Ke, Weltpremiere

Encounters (2)

A metamorfose dos pássaros (The Metamorphosis of Birds) Portugal, von Catarina
Vasconcelos, Weltpremiere / Debütfilm

Gunda

Norwegen / USA, von Victor Kossakovsky, Weltpremiere

Panorama (6)

Always Amber

Schweden, von Lia Hietala, Hannah Reinikainen, Weltpremiere / Debütfilm

Aufzeichnungen aus der Unterwelt (Notes from the Underworld) Österreich, von
Tizza Covi, Rainer Frimmel, mit Kurt Girk, Alois Schmutzer, Weltpremiere

Days of Cannibalism

Frankreich / Südafrika / Niederlande, von Teboho Edkins, Weltpremiere

Jetzt oder morgen (Running on Empty) Österreich, von Lisa Weber, Weltpremiere

O reflexo do lago (Amazon Mirror) Brasilien, von Fernando Segtowick,
Weltpremiere / Debütfilm

Petite fille (Little Girl) Frankreich, von Sébastien Lifshitz, Weltpremiere

Forum (6)

Anunciaron tormenta (A Storm Was Coming) Spanien, von Javier Fernández Vázquez,
Weltpremiere

Grève ou crève (Strike or Die) Frankreich, von Jonathan Rescigno, Weltpremiere

La casa dell’amore (The House of Love) Italien, von Luca Ferri, Weltpremiere

Medium

Argentinien,von Edgardo Cozarinsky Weltpremiere

Responsabilidad empresarial (Corporate Accountability) Argentinien, von Jonathan
Perel, Weltpremiere

Victoria

Belgien, von Sofie Benoot, Liesbeth De Ceulaer, Isabelle Tollenaere,
Weltpremiere

Generation (1)

Perro

Deutschland, von Lin Sternal, Weltpremiere / Debütfilm

Perspektive Deutsches Kino (2)

Automotive

Deutschland, von Jonas Heldt, Weltpremiere / Debütfilm

Walchensee Forever

Deutschland, von Janna Ji Wonders, Weltpremiere / Debütfilm

Pressekontakt:

Nicola zu Stolberg / Ulrike Herr
Telefon: (030) 97 99 3 12 115
E-Mail: ulrike.herr@rbb-online.de

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OTS: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)

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