Pressemitteilung

Die Inkasso-Falle: ZDFinfo-Doku über Geldeintreiber

Mainz (ots) – Schulden sind ein Milliardengeschäft für Inkasso-Unternehmen, die jährlich mehr als 20 Millionen Mahnungen bearbeiten. Verbraucherschützer und Schuldnerberater beklagen seit Jahren, dass viele Geldeintreiber unseriös arbeiten: Mehr als die Hälfte aller Forderungen seien unberechtigt, in fast zwei Dritteln aller Fälle würden zu hohe Gebühren verlangt. Die ZDFinfo-Dokumentation „Die Inkasso-Falle – Geldeintreibern auf der Spur“ deckt im In- und Ausland auf, wie das Geschäft mit der Inkasso-Abzocke funktioniert – erstmals zu sehen am Sonntag, 3. Mai 2020, 20.15 Uhr in ZDFinfo. Der Film von Andreas Baum steht am Sendetag ab 10.00 Uhr für ein Jahr in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Die Tricks der Inkasso-Abzocker sind vielfältig und reichen von Fantasiegebühren über mehrfach gestellte Forderungen bis zu Wucherzinsen. Und nicht nur deutsche Inkasso-Unternehmen versuchen ihre „Kunden“ über den Tisch zu ziehen. Aus dem Ausland versenden Abzocker massenweise überteuerte oder frei erfundene Inkasso-Forderungen. Aus Tschechien beispielsweise werden Mahnungen für angebliche Telefonate mit Sex-Hotlines verschickt. Die Adressen der deutschen Empfänger stammen häufig aus kriminellen Quellen, beispielsweise von unseriösen Gewinnspiel-Anbietern.

Um die Empfänger von Inkasso-Schreiben zur Zahlung zu bewegen, wird oft mit Klagen, Kontopfändungen, negativen Schufa-Einträgen oder gar mit Haft gedroht. Die Abzocker profitieren von einer schwammigen Gesetzeslage und häufig untätigen Aufsichtsbehörden und Gerichten. Das kritisiert Boris Wita, Jurist der Verbraucherzentrale Kiel: „In den einzelnen Bundesländern liegt die Inkasso-Aufsicht bei ganz unterschiedlichen Stellen, meist Amts- oder Landgerichten, und die prüfen nach eigenem Bekunden so gut wie gar nichts. Da wird praktisch jede Gaststätte hierzulande strenger kontrolliert als ein Inkasso-Unternehmen.“

Die Folge: Trotz vorhandener Sanktionsmöglichkeiten wird gegen unseriöse Unternehmen bei Fehlverhalten so gut wie nie ein Bußgeld verhängt und auch die Inkasso-Erlaubnis nicht entzogen. In der Dokumentation zeigen Experten, woran man unberechtigte oder überhöhte Forderungen erkennt und wie man sich erfolgreich dagegen wehrt.

Ansprechpartner: Thomas Hagedorn, Telefon: 06131 – 70-13802; Presse-Desk, Telefon: 06131 – 70-12108, pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, 06131 – 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/dieinkassofalle

Für akkreditierte Journalisten steht die Dokumentation „Die Inkasso-Falle – Geldeintreibern auf der Spur“ im Vorführraum des ZDF-Presseportals vorab zur Verfügung.

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