Pressemitteilung

Kohlrabi statt Papaya: „plan b“ im ZDF über „Slow Food“

Mainz (ots) – Rotkohl und Kirschen statt brasilianischer Acai-Beere: Die Coronakrise hat die Nachfrage nach heimischen Produkten gesteigert – auch aufgrund der kurzen Lieferwege vom Acker um die Ecke. Bei Produzenten und Lieferanten sind deshalb neue Ideen gefragt – „plan b“ berichtet am Samstag, 11. Juli 2020, 17.30 Uhr, über „Kohlrabi statt Papaya – Die Vorzüge heimischer Produkte“. Der Film von Utta Seidenspinner steht ab Freitag, 10. Juli 2020, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Dem Hype um exotische „Superfoods“ mit verheerender CO2-Bilanz setzt Umweltplanerin Meike Fienitz aus Berlin gesunde Lebensmittel aus der Region entgegen. Sie engagiert sich für die Slow-Food-Bewegung und zeigt in Seminaren und Kochkursen, dass heimische Lebensmittel bei den Wirkstoffen mit den importierten „Superfoods“ mithalten können. Leinöl ist genauso gesund wie Avocado, Linsen ersetzen Quinoa, und Rhabarber ist die reinste Vitaminbombe. Sogar im Winter ist Regionales gesund – wenn es haltbar gemacht wird wie früher. Denn fermentiertes Gemüse stärkt das Immunsystem und schützt die Gefäße vor Verkalkung.

Lukas Bosch und Juliane Bublitz hatten die Idee, aus einer Plage eine Delikatesse zu machen. Hauptzutat: invasive Tierarten wie der Amerikanische Sumpfkrebs oder die Chinesische Wollhandkrabbe, die nach Deutschland eingeschleppt wurden und sich wegen fehlender natürlicher Feinde unkontrolliert vermehren können. Bosch und Bublitz investierten in einen Food-Truck, gründeten das Start-up „Holycrab“ und verkaufen seither Feinschmecker-Burger.

Milchbauer Hans Möller stellte von der industriellen Tierhaltung auf Bio um – und seither dürfen seine Kälber bei ihren Müttern aufwachsen und deren Milch trinken: Milch, die Möller nicht mehr verkaufen kann. Doch wie kann man regional und nachhaltig produzieren – und trotzdem ein Auskommen haben? Der Biobauer gründete eine Aktiengesellschaft: die Regionalwert AG Hamburg. 50 Partnerbetriebe, darunter Gastronomen, Lebensmittelhändler, Fahrrad-Auslieferer, Nudelproduzenten und eine Fleischerei, bilden nun ein dichtes regionales Netzwerk in einem Radius von 150 Kilometern rund um Hamburg. Eine geschlossene Wertschöpfungskette, die ihre Mitglieder durch die Coronakrise tragen kann.

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