Leipzig (ots) – Die Journalistin Heike Bittner bekommt für ihre Reportage „Gestrandet in Berlin – Polen holt obdachlose Landsleute zurück“ (MDR-Redaktion Osteuropa und Dokumentationen) den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis 2020 in der Kategorie „Fernsehen“. Die Preisverleihung fand wegen der Corona-Krise am Donnerstagabend (4.6.) online statt.
„Die Reportage erzählt die Schicksale einiger Gestrandeter, die wohl exemplarisch für die etwa 2.000 obdachlosen Polen in der deutschen Metropole stehen. Die Autorin bringt uns die Schicksale emotional nahe, ohne zu emotionalisieren. Schweigend zuhören, einfühlsam beobachten, auf Augenhöhe begegnen, mit Achtung vor dem Menschen, der da im wahrsten Sinne des Wortes am Boden liegt. Dieses respektvolle Wiedergeben der Situation, dieses sachliche Einordnen, dieses strukturierte und doch einfühlsame Erzählen hat die Jury überzeugt“, heißt es in der Begründung.
Heike Bittner begleitet in ihrer Reportage Wojciech und Darek durch die Straßen Berlins. Im Auftrag einer polnischen Hilfsorganisation versuchen die beiden Sozialarbeiter, ihre Landsleute nach Polen zurückzuholen. Denn Berlin fährt einen harten Kurs gegen Obdachlosigkeit und hat osteuropäische Regierungen dabei um Hilfe gebeten – drei Viertel der Obdachlosen kommen aus Osteuropa. Doch längst nicht alle wollen zurück in die Heimat -aus Angst und aus Scham. „Gestrandet in Berlin – Polen holt obdachlose Landsleute zurück“ (Redaktion: Katrin Materna und Keti Vaitonis) wurde im Januar 2019 erstmals als „Arte Re:“-Reportage bei ARTE ausgestrahlt. Die MDR-Redaktion „Osteuropa und Dokumentationen“ produziert jedes Jahr 15 Filme für diesen Sendeplatz.
Die ausgezeichnete Reportage ist in der ARD Mediathek abrufbar.
Über den Preis
Ursprünglich war die Preisverleihung im Rahmen der Deutsch-Polnischen Medientage geplant, doch aufgrund der Corona-Pandemie fand die Ehrung am Donnerstagabend (4. Juni 2020) virtuell statt. Mit 181 Einsendungen war dieser Jahrgang der mit der stärksten Beteiligung seit Bestehen des Wettbewerbs 1997. Mit dem Deutsch-Polnischen Journalistenpreis werden die besten Beiträge in Printmedien, Hörfunk, Fernsehen und Internet ausgezeichnet, die fair und offen über das jeweilige Nachbarland berichten. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Der Preis trägt den Namen des Publizisten, Bürgerrechtlers und ersten demokratisch gewählten Ministerpräsidenten Polens nach 1989 – Tadeusz Mazowiecki.
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