Pressemitteilung

Das Erste / „Weltspiegel“ – Auslandskorrespondenten berichten am Sonntag, 10. Mai 2020, um 19:20 Uhr vom SWR im Ersten

München (ots) – Moderation: Ute Brucker

Geplante Themen:

Spanien: Teures Obst und Gemüse / Der Blick in die Frischeabteilung des Supermarkts zeigt: Viele Obst- und Gemüsesorten sind deutlich teurer als noch im vergangenen Jahr. Die Corona-Pandemie ist ein Grund dafür. Die Gemüsepreise sind im Schnitt um bis zu 26 Prozent gestiegen. Zitronen kosten sogar doppelt so viel wie noch vor einem Jahr. Und die kommen – wie ein Großteil des Obstes und Gemüses zu dieser Jahreszeit – überwiegend aus Spanien zu uns. Fehlende Erntehelfer sind dort weniger ein Problem. Aber die Logistik ist durch die Corona-Pandemie komplizierter und dadurch teurer geworden. Stefan Schaaf, ARD-Studio Madrid, über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Obstanbau im Süden Spaniens.

Saudi-Arabien/Irak: Verfall des Ölpreises / Diesel unter einem Euro, das ist auch eine der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Was den deutschen Autofahrer freut, lässt die Ölförderländer vor Angst erstarren. 60 Prozent weniger bekommen sie für ein Fass. Das ist besonders bitter für die Staaten, deren Haushalt zum Großteil am Ölexport hängt. Im Irak sind die ersten Öl-Arbeiter schon entlassen und Saudi-Arabien lebt vom Ersparten. Der Staatshaushalt ist nur bei einem Ölpreis von über 85 Dollar pro Fass ausgeglichen, derzeit erzielt ein Fass aber nur rund 25 Dollar. (Daniel Hechler, ARD-Studio Kairo)

Brasilien: Corona-Hotspot Amazonas / Atemnot und Fieber – doch weil die Krankenhäuser in Manaus überlastet sind, blieb Valdir de Souza daheim. Drei Tage später stirbt er. Die Pandemie trifft in Manaus die Indigenen besonders hart. Das Gesundheitssystem der Amazonas-Hauptstadt ist schon vor Wochen kollabiert. 50 Intensivbetten für 1,7 Millionen Einwohner – alle sind belegt. Täglich werden 120 Menschen beerdigt. Und der Höhepunkt der Pandemie steht Brasilien noch bevor. (Matthias Ebert, ARD-Studio Rio de Janeiro)

Mexiko: Hilfe via Instagram / Die Straßen in Mexiko-Stadt sind leer – der Corona-Lockdown hat das Land im Griff. Für Tausende Schuhputzer, Saft- oder Taco-Verkäufer bedeutet das: keine Kundschaft, kein Geld und letztlich nichts zu essen für sie und ihre Familien. Ihnen eilt Arturo Islas jetzt zur Hilfe. Der berühmte Internetaktivist verteilt Lebensmittelpakete an die nun Bedürftigen. Und er ruft seine Follower auf Facebook, Twitter und Instagram dazu auf, es ihm nachzutun. Dort, wo staatliche Hilfe ausbleibt, springen die Bürger ein. (Xenia Böttcher, ARD-Studio Mexiko)

Rumänien: Zementwerk macht krank / Bauer Marius stößt mit dem Fuß in die Ackerkrume: „Dieser Boden ist verseucht!“ Er weist auf die Bäume, sagt wütend: „Die tragen keine Früchte mehr!“ Ein winziges Dorf im Westen Rumäniens, umgeben von Bergen. Über den Köpfen laufen die Förderbänder der Zementfabrik, die einem deutschen Konzern gehört. Die Dächer sind mit einer dicken Schicht aus Ruß und Staub überzogen. Und davor haben die Menschen hier Angst: dass sie durch die Abgase der Zementfabrik krank werden. Denn in der Fabrik wird auch tonnenweise Abfall verbrannt – als „Brennstoff“. Ärzte schlagen bereits Alarm wegen der schlechten Luft. Doch von den zuständigen rumänischen Behörden bekommen die Anwohner keine Unterstützung. (Alexander Bühler, Nick Schader)

Syrien: Frauen-Power im Bürgerkriegsland / Mit dem klassischen Frauenbild hat Nesreen Shaheen nicht viel am Hut. Sie repariert Hochspannungsleitungen. Dieser Job wäre vor dem Krieg für eine Frau auf dem Land in der Provinz Homs, wo sie lebt, undenkbar gewesen. Doch in Syrien fehlen die Männer: Millionen sind geflohen, ums Leben gekommen oder halten noch immer die Stellung an einer der vielen Fronten im Land. Alexander Stenzel, ARD-Studio Kairo, berichtet.

Redaktion: Joana Jäschke, Ulli Neuhoff

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