Pressemitteilung

ITB Berlin Kongress: Tourismusbranche erreicht 2022 voraussichtlich 80 Prozent des Umsatzes vor der Pandemie und wird Statista-Prognosen zufolge im Jahr 2024 erstmals über dem Stand von 2019 liegen

rlin Berlin (ots) Erholung in Sicht: Wachstum von 46 % in 2022 möglich, stärkstes Branchenwachstum seit Jahren – Binnentourismus bleibt beliebter als Auslandsreisen – Künstliche Intelligenz, Smart Home und „Workation“ als potenzielle Umsatztreiber?

ITB Berlin und Statista Q blicken auf dem ITB Berlin Kongress (8. – 10. März) gemeinsam ins Reisejahr 2022 und in die Zukunft der Tourismusbranche. Bereits 2021 war eine deutliche Entspannung spürbar: 36 Prozent Umsatzwachstum im Vergleich zu 2020. Die Branche setzte im vergangenen Jahr, laut Mobility Market Outlook (MMO) von Statista, global rund 260 Mrd. Euro um. In diesem Jahr werden es voraussichtlich mehr als 353 Mrd. Euro sein: mit 46 Prozent das stärkste jährliche Wachstum der letzten Jahre. Bis zur vollständigen Erholung dauert es den Experten des MMO zufolge bis 2024.

Die Corona-Pandemie hat das Reiseverhalten der vergangenen zwei Jahre maßgeblich beeinflusst und wird das auch in den kommenden Jahren tun. Doch welche Entwicklungen und Trends sind von Dauer? Im Global Consumer Survey (GCS) von Statista aus dem Februar 2022 mit mehr als 2.000 Befragten zeigt sich, welche Trends aus dem Markt kommen und wie diese einzuschätzen sind.

Reisende fordern mehr Flexibilität

Flexibilität ist seit Pandemiebeginn eine Grundbedingung für den Tourismus. Während die Mehrheit der Reisenden in Deutschland für den Antritt internationaler Reisen 2019 noch eine Entscheidungszeit über 3 Monaten brauchte, entscheiden sich mittlerweile 28 Prozent der Touristen innerhalb von 1-3 Monaten. Knapp ein Viertel sogar weniger als vier Wochen vor Reiseantritt. Die Relevanz von Reiserücktrittsversicherungen ist im Vor-Corona-Vergleich um fast 10 Prozent gestiegen, die von Reiseabbruchsversicherungen sogar um über 20 Prozent. Der Kundenwunsch nach Flexibilität drückt sich auch darin aus, dass die Nutzung von Online-Buchungs-Apps um über 40 Prozent im Vergleich mit 2019 zugenommen hat. Im Binnentourismus ist diese Flexibilität schon vor der Pandemie zugegen gewesen: Mehr als die Hälfte der reisenden Deutschen entschieden sich laut GCS maximal drei Monate vor Reiseantritt für Inlandsreisen.

Deutschland-Tourismus verjüngt

Durch Covid befindet sich der Binnentourismus im Höhenflug: Während der Anteil an den Übernachtungen Deutscher Gäste im Juni 2019 nach Daten von DESTATIS bei 84 % lag, betrug er sowohl im Juni 2020 und 2021 94 %. Obwohl die Rückkehr ausländischer Touristen diesen Anteil senken wird, ist vor allem bei den unter-30-Jährigen eine eindeutige Veränderung sichtbar. Der GCS zeigt: Deutschlandreisen sind beliebter denn je. Auch im nächsten Jahr wollen über 38 % der Reisenden unter 30 Jahren eine Inlandsreise vornehmen, eine Steigerung von fast 25 %. Insgesamt planen 72 % der reisenden Deutschen in den nächsten 12 Monaten einen Inlandsurlaub. 2019 lag dieser Anteil noch bei 39 %. Während 12 % als Grund für den Inlandsurlaub Nachhaltigkeit angeben, sind 37 % der Meinung, dass Deutschland-Urlaub ebenso aufregend wie eine Auslandsreise sein kann.

„Smart Accommodation“, Künstliche Intelligenz und Erkennungstechnologie

Über die Hälfte aller Reisenden ist eigenen Angaben zufolge für zukünftige Reisen an neuer Technologie interessiert. Smart-Home-Geräte sind für 21 % der Touristen aus Deutschland, den USA und Großbritannien interessant, etwas weniger beschäftigen sich mit Erkennungstechnologie, Virtueller Realität und individualisierten Reiseempfehlungen durch Künstliche Intelligenz. Die Wichtigkeit von Individualisierung verdeutlicht der Erfolg des Startups „The Hotels Network“. Dieses hat laut der Unternehmens- und Wirtschaftsdatenbank „Crunchbase“ bereits über 15 Millionen US-Dollar Finanzierung erhalten und arbeitet eigenen Angaben zufolge mit über 12.000 Hotels weltweit zusammen. „The Hotels Network“ will mithilfe von prädiktiver Personalisierung des hoteleigenen Online-Kanals dafür sorgen, das Angebot zu verbessern und damit den Umsatz zu steigern.

Das neue Schlagwort lautet „Workation“

Vor allem für Teile der urbanen Bevölkerung entwickelt sich neben den klassischen Reiseformaten Urlaub, Familienbesuch, Sightseeing und weiteren ein neuer Reisegrund: das Arbeiten. „Working from anywhere“ oder auch „Workation“ genannt. Dieses Konzept wurde im letzten Sommer durch Sundar Pichai, CEO von Google, einer breiteren Masse bekannt, indem er in einer veröffentlichten E-mail verkündete, jedem Mitarbeitenden stünden bis zu vier Wochen „Workation“ zu. Das weltweite Online-Suchvolumen hat sich seitdem mehr als verdoppelt. Dadurch könnte sich eine neue Kundengruppe entwickeln, die mit völlig neuen Bedürfnissen und einem Geschäftsreise-untypischen Verhalten neue Potenziale entstehen lassen können.

Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für den internationalen Tourismus?

Laut UNWTO betragen die Ausgaben der Ukraine und Russland für grenzüberschreitenden Reiseverkehr in das Ausland gemeinsam ca. 3,2 % des weltweiten Volumens im Jahr 2019. Die angrenzenden osteuropäischen Staaten tragen ca. 1,8 % zu den weltweiten Aufwendungen bei. Die globalen Gesamtausgaben betragen 2019 insgesamt rund 1,5 Billionen US-Dollar. An den internationalen Touristenankünften 2019 in Höhe von knapp 1,5 Milliarden haben die Ukraine und Russland einen kumulierten Anteil von ca. 2,6 %, die angrenzenden osteuropäischen Staaten ca. 5,3 %. Hinweis: Da die Pressemitteilung mit Vorlauf verfasst wurde, lassen sich aktuelle Entwicklungen nicht vollständig abbilden.

Information für Medien und Blogger:

ITB Berlin Kongress: Die Teilnahme ist kostenfrei und bedarf lediglich einer Vorab-Registrierung online unter: itb.com/de/besuchen/tickets/.

Digital Business Day: Presseakkreditierung erforderlich unter: itb.com/presse/akkreditierung.

Mit Zusage einer Akkreditierung erhalten Sie Ihren personalisierten Link für den Digital Business Day. Der Link und somit Ihr Zugang ist ab Dienstag, den 15. März 2022 für das Onbording und die Teilnahme am Digital Business Day online nutzbar.

Anmerkung: Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text an manchen Stellen die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige sämtlicher Geschlechter.

Über Statista

2007 in Deutschland gegründet, beschäftigt Statista rund 1.100 Mitarbeiter auf vier Kontinenten und 12 Standorten. Als Teil der erfolgreichen Datenplattform Statista hilft Statista Q (https://q.statista.com) Kunden dabei Ihre individuellen, datenbezogenen Fragestellungen zu beantworten. Mit hoher Methodenkompetenz und weitreichender Erfahrung widmet sich Statista Q allen datengetriebenen Projekten aus den Bereichen Marktforschung, Markt- und Wettbewerbsanalysen, Prognosen und Modellen, Data Analytics, Data Insights Management und Datenvisualisierung.

Infografik „ITB Berlin Convention 2022 – Statista“ online verfügbar

Über die ITB Berlin und den ITB Berlin Kongress

Die ITB Berlin ist seit 1966 die führende Messe der weltweiten Reiseindustrie. Der ITB Berlin Kongress, der weltweit größte Fachkongress der Branche, findet im ursprünglichen ITB-Zeitraum im März 2022 rein digital auf der Brand-Website itb.com statt. Die World Tourism Cities Federation (WTCF) ist offizieller „Overall Sponsor“ des ITB Berlin Kongresses. Mascontour ist Sponsor des Future & Resilience Track auf dem ITB Berlin Kongress. Der Digital Business Day, am Donnerstag, 17. März, bietet der Branche die Möglichkeit für digitalen Austausch und Business von jedem Ort der Welt aus. Als digitaler Branchenmarktplatz reiht er sich damit als Produktergänzung in die ITB-Markenfamilie ein und rundet das Messekonzept ab. Mit dem neuen Konzept plant die ITB Berlin eine Netzwerk-Eventserie in Europäischen Märkten im Sommer 2022. Auf der digitalen ITB Berlin NOW 2021 präsentierten sich im Veranstaltungszeitraum 3.513 Aussteller aus 120 Ländern. Rund 65.700 User nutzten die neue Online-Plattform, von denen rund zwei Drittel aus dem Ausland kamen. 2019 stellten rund 10.000 Aussteller aus 181 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 160.000 Besuchern, darunter 113.500 Fachbesuchern, vor. Mehr Informationen sind zu finden unter www.itb.com und im ITB Social Media Newsroom.

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