Berlin (ots) – Im Januar dieses Jahres erzählte die dritte Staffel der erfolgreichen ARD-Serie „Charité“ vom Kampf der Ostberliner Ärzte während der Tage des Mauerbaus. Die Kinderärztin Ingeborg Syllm-Rapoport (1912-2017), eindrucksvoll verkörpert von Nina Kunzendorf, wurde dadurch einem Millionenpublikum bekannt.
Aber auch vor „Charité“ war ihr Name nicht nur der Fachwelt ein Begriff. Als leidenschaftliche Forscherin und Medizinerin, die den ersten europäischen Lehrstuhl für Neonatologie an der Humboldt-Universität zu Berlin bekleidete und die Abteilung für Neugeborene an der Charité leitete, zudem als Ehefrau des weltweit angesehenen Biochemikers Samuel Mitja Rapoport gehörte sie zur Prominenz der DDR. Die MDR-Dokumentation „Die Rapoports“ widmete sich 2004 dem Paar und seiner Familie.
Für diese Familie eigentlich, ihre Kinder und Enkel, hatte Ingeborg Rapoport 1997 die Geschichte ihres Lebens aufgeschrieben. Daraus entstand dieses Buch: „Meine ersten drei Leben“ (https://www.eulenspiegel.com/verlage/neues-leben/titel/2394-meine-ersten-drei-leben.html), das im selben Jahr erschien, lange vergriffen war und jetzt – erweitert um ein Vorwort ihres Enkels Daniel H. Rapoport – wieder aufgelegt wird.
Ingeborg Rapoport (https://www.eulenspiegel.com/autoren/autor/1521-ingeborg-rapoport.html) wendet sich darin an ihren nie geborenen Enkel Joshua, dem sie berichtet, erzählt, sich erklärt, und durch ihn wendet sie sich auch an uns. Vor den Augen des Lesers entfaltet sich ein ungewöhnliches, dreifachesältiges Leben: Als sogenannte „Halbjüdin“ 1938 aus Deutschland vertrieben, als Kommunistin während der McCarthy-Ära in den USA verfolgt, als bahnbrechende Ärztin und Gelehrte in der DDR etabliert, kann sie über ihren Lebensbericht die Geschichte des 20. Jahrhunderts ein gutes Stück mit erzählen. Und dennoch persönlich und berührend bleiben. In diesen Berichten vonüber die medizinischer und politischer Arbeit, in den liebevollen und aufmerksamen Portraits von Weggefährten und Familie scheint durch jede Zeile Besonnenheit und kluge Weitsicht durch.
Ingeborg Rapoport wurde 104 Jahre alt. 2015, im Alter von 102 Jahren, verteidigte sie ihre 1937 geschriebene Dissertation, deren Anerkennung in Nazi-Deutschland verweigert worden war. Damit ist sie vermutlich die älteste Person, die jemals die Doktorwürde erhalten hat.
Ingeborg Rapoport: Meine ersten drei Leben (https://www.eulenspiegel.com/autoren/autor/1521-ingeborg-rapoport.html)
Mit einem Vorwort von Daniel H. Rapoport
Verlag Neues Leben
528 Seiten, Broschur
24 EUR
ISBN 978-3-355-01904-0
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