Pressemitteilung

Afrikanische Schweinepest bei den GRÜNEN: Tierquälerei und Risiko der Verbreitung der ASP werden in Kauf genommen

Potsdam (ots) – Das von Bündnis 90/DIE GRÜNEN geführte Umweltministerium in
Brandenburg wird auch während des Winters die Ausübung von tierquälerischen
Drückjagden zulassen. Hintergrund ist die kurz vor der deutsch-polnischen Grenze
stehende Afrikanische Schweinepest. Weil DIE GRÜNEN es zudem für
„tierschutzrechtlich bedenklich“ halten, nur Wildschweine zu jagen, sollen bis
Ende Februar auch Rehe und Hirsche gestreckt werden dürfen – die haben
eigentlich Schonzeit. Wildtierschutz Deutschland sieht in diesen Maßnahmen
erhebliche und unbegründete Verstöße gegen den Tierschutz und vermutet dadurch
auch ein erhöhtes Risiko der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest.

„Deutschland kennt im Hinblick auf die Wildschweinjagd seit langem kaum noch
Tabus“, erläutert Lovis Kauertz, Wildtierschutz Deutschland. Selbst die Tötung
von Muttertieren werde von der Politik billigend in Kauf genommen. „Was aber DIE
GRÜNEN in Brandenburg zulassen, setzt dem Ganzen doch die Krone auf: die gesamte
Fauna wird zum Freiwild. Seit langem ist bekannt, dass bei Drückjagden oft ein
Großteil der Tiere mit Bauch- oder Rückenschüssen, mit Schüssen in den
Unterkiefer oder in die Läufe schwer verletzt werden.“

Bei der Durchführung von Bewegungsjagden im Hochwinter ist die Gefahr, eine
Bache, die bereits Jungtiere hat, zu töten, erhöht. Durch das langhaarige
Winterfell und die Witterungs- und Vegetationsbedingungen wird das sichere
Ansprechen (z.B. das Gesäuge der Bache zu erkennen) erschwert. Außerdem besteht
die Gefahr, Bachen von ihrem unselbständigen Nachwuchs zu trennen. Das kann zum
Erfrieren der Frischlinge innerhalb weniger Stunden führen.

Winterliche Drückjagden beunruhigen das gesamte Wild der großräumig bejagten
Reviere. Sie führen zu erheblichem Energieverlust insbesondere bei Rehen und bei
Hirschen, die sich aufgrund der Nahrungsmittelknappheit normalerweise in einem
körperlichen Ruhemodus befinden. Das hat wiederum zur Folge, dass die
verbleibenden Tiere auf verwertbare Waldvegetation ausweichen, um ihren dadurch
entstandenen Energiebedarf zu decken.

„Abgesehen von der mit der Winterjagd verbundenen Tierquälerei ist sie im
Hinblick auf die Wildschweine auch absolut sinnlos“, führt Kauertz aus: „Die
kurzfristig durch die Jagd reduzierte Zahl der Schwarzkittel, wird – auch durch
die Zerstörung der Sozialstruktur dieser intelligenten Tiere – innerhalb nicht
einmal eines Jahres mehr als kompensiert – wie die Entwicklungen in der
Vergangenheit klar zeigen. Möglicherweise wird dadurch sogar das Risiko der
Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest erhöht, weil zum einen durch
Stressfaktoren und zum anderen durch eine vermehrte Zahl von Jungtieren, die ein
weniger resistentes Immunsystem als Alttiere aufweisen, die Ansteckungsgefahr
wächst.“

Pressekontakt:

Lovis Kauertz | Wildtierschutz Deutschland e.V.
T. 0177 72 300 86 | lk@wildtierschutz-deutschland.de
www.wildtierschutz-deutschland.de
www.facebook.com/wildtierschutz

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/133267/4501235
OTS: Wildtierschutz Deutschland e.V.

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