Koblenz (ots) – Vor dem neuartigen Coronavirus tauschte sich der Sanitätsdienst der Bundeswehr durch gegenseitige Besuche mit den Sanitätsdiensten anderer Nationen aus. Seit dem Ausbruch von SARS-CoV-2 sind solche Besuche nicht mehr möglich. Daher fand am 7. Mai erstmalig eine Videokonferenz zwischen deutschen und ukrainischen Fachleuten der Sanitätsdienste statt. Gerade in dieser Zeit sollte jede Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch genutzt werden. Schließlich machen einzelne Nationen teilweise gänzlich unterschiedliche Erfahrungen im Umgang mit dem Virus. Die Videokonferenz ist daher ein wirksames Mittel um diesen wichtigen Austausch aufrecht zu erhalten. Auf deutscher Seite saß als Moderator der Konferenz Generalstabsarzt a.D. Dr. Dirk Raphael, der als medizinischer Berater das ukrainische Verteidigungsministerium bei der Reform des Sanitätsdienstes unterstützt.
Expertenaustausch über 2.000 Kilometer
Oberstarzt Dr. Johannes Backus ergänzte das Gespräch mit seinem umfangreichen Wissen zur Bewältigung der Krise, das er als Leiter des Einsatzführungszentrums des Kommandos Sanitätsdienst der Bundeswehr sammeln konnte. Als fachliche Experten in Sachen SARS-CoV-2 standen Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. Kai Kehe und Oberfeldarzt Nico Dembofski bereit. Fast 2.000 km entfernt, auf der anderen Seite des Bildschirms, waren Oberstleutnant Morhun, Leiter des epidemiologischen Fachbereiches des ukrainischen Sanitätsdienstes und Oberst Zitz, stellvertretender Leiter des Militärkrankenhauses in Kiew mit dabei. Zur Überwindung der sprachlichen Grenzen stand ein Dolmetscher tatkräftig zur Seite.
Schutz des eigenen Personals im Fokus
Beide Seiten berichteten, wie in den jeweiligen Streitkräften mit der neuen Lage umgegangen wird. In der anschließenden Diskussion ging es dann vor allem um die Frage, wie Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus vermieden werden können und welche Möglichkeiten zur Testung zur Verfügung stehen. Kernthemen waren sowohl der Schutz des eigenen Personals vor Ansteckung, die sanitätsdienstliche Versorgung der Streitkräfte, aber auch die zu leistenden Unterstützungen im zivilen Umfeld.
Persönlicher Austausch bevorzugt
Am Ende stellten beide Seiten fest, dass der persönliche Austausch deutlich einfacher und angenehmer ist. Aber dass es gerade in Zeiten wie diesen eine unschätzbare Möglichkeit ist, sich digital austauschen zu können. Auch wenn die Technik nicht immer ganz ruckelfrei funktioniert hat und der Mund-Nasen-Schutz zusätzliche Verständnisschwierigkeiten erzeugte, war die Videokonferenz für beide Seiten hilf- und lehrreich. Und sie hat gezeigt, dass ein Erfahrungsaustausch über alle Grenzen hinweg möglich ist.
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