Pressemitteilung

Deloitte-Studie: State of AI in the enterprise / Von wegen abgehängt – deutsche Unternehmen stehen im internationalen Vergleich zu AI gut da

Düsseldorf (ots) –

– Keine Ernüchterung in Sicht: Experten stufen AI als wesentlichen Faktor für nachhaltigen Geschäftserfolg ein. – Externe AI-Kompetenzen stark nachgefragt: In Deutschland kaufen 55 Prozent der Unternehmen AI-Anwendungen komplett oder überwiegend zu. – AI lohnt sich: Die kurzen Amortisationszeiträume für AI-Projekte zeigen, dass deutsche Unternehmen mittlerweile genau wissen, wie sie mit AI Mehrwert generieren können.

Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, kurz AI) ist keine Zukunftstechnologie mehr. Vor allem für deutsche Unternehmen ist AI zum Gegenwartsthema geworden. Das zeigen die Ergebnisse der mittlerweile dritten Deloitte-Umfrage unter rund 2700 AI-Experten aus insgesamt neun Ländern (Australien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada, Niederlande, USA), darunter 200 Experten aus deutschen Unternehmen. Hierzulande gaben 79 Prozent der Befragten an, künstliche Intelligenz sei schon heute ein wesentlicher Faktor für einen nachhaltigen Geschäftserfolg.

AI ist im Mainstream angekommen

Engagieren sich große Unternehmen im Bereich künstlicher Intelligenz, werden dann meist auch alle vier Kernbereiche von AI-Technologie – Machine Learning, Deep Learning, Natural Language Processing und Computer Vision – genutzt. Sowohl in Deutschland als auch in den internationalen Vergleichsmärkten gaben über 90 Prozent der Befragten an, dass in ihren Unternehmen die vier Bereiche entweder bereits zur Anwendung kommen oder eine Nutzung in den kommenden Monaten fest geplant sei. Das zeigt deutlich, dass künstliche Intelligenz im Mainstream angekommen ist, bedeutet aber auch, dass sich Unternehmen mit AI gegenüber großen Wettbewerbern kaum noch einen Vorteil verschaffen können.

Deutsche Unternehmen engagieren sich mit AI stark im Finanzbereich

Die Anwendungsbereiche von AI sind vielfältiger geworden und gehen längst über den IT-Bereich hinaus. Hier gibt es allerdings länderspezifische Besonderheiten. So sind in Deutschland AI-Projekte mit Finanzschwerpunkt deutlich verbreiteter als im Rest der Welt. 15 Prozent der deutschen AI-Experten gaben an, dass ihre Unternehmen hier aktiv sind, im Ausland sind es nur 7 Prozent. Dagegen besteht hierzulande Rückstand in den Bereichen Cyber Security und in Operations, und auch der klassische IT-Bereich wird in Deutschland seltener als Top-Anwendungsfeld genannt.

Nur 8 Prozent der deutschen Unternehmen entwickeln AI komplett selbst

Ein Trend, der sich bereits in der vorhergehenden Umfrage gezeigt hat, setzt sich weiter fort: Der Zukauf von externen AI-Kompetenzen und -Technologien ist für die Unternehmen von enormer Bedeutung. In Deutschland ist dieser Trend besonders ausgeprägt. Hierzulande geben 55 Prozent der Befragten an, AI überwiegend oder sogar vollständig extern zu kaufen. Nur 8 Prozent der Unternehmen entwickeln sie vollständig selbst. Die Zahlen bestätigen auch den globalen Trend zu „AI as a Service“ und die wichtige Rolle der externen Anbieter bei AI-Anwendungen.

Data Scientist, AI Researcher und Projektmanager dringend gesucht

Ein Grund dafür ist der Fachkräftemangel im Bereich AI. Für 27 Prozent der deutschen Experten ist die schwierige Suche nach ausreichend qualifizierten Fachkräften eine wesentliche Herausforderung beim Thema künstliche Intelligenz. Zwar fehlt es auch im Ausland an AI-Spezialisten, jedoch stehen für die Unternehmen dort andere Problemthemen, wie beispielsweise Kosten, stärker im Vordergrund. „Die Nachfrage nach AI-Fachkräften bleibt in Deutschland ungebrochen hoch“, erklärt Milan Sallaba, Partner und Leiter des Technology-Sektors bei Deloitte. „Schauen wir uns die gesuchten Jobprofile genauer an, zeigt sich, dass Data Scientists, AI Researcher und erfahrene Projektmanager noch genauso dringend gesucht werden wie im Vorjahr. Lediglich im Bereich Change-Management ist der Bedarf um doch recht deutliche sieben Prozentpunkte zurückgegangen. Auch diese Entwicklung ist ein Indiz dafür, dass künstliche Intelligenz mittlerweile zum ‚Business as usual‘ für viele Unternehmen wird.“

Kurze Amortisationszeiträume: AI-Investitionen lohnen sich

Eine gute Nachricht ist, dass sich das Engagement im Bereich AI für die Unternehmen lohnt. Laut Einschätzung der befragten Experten amortisiert sich der überwiegende Teil der AI-Projekte in weniger als zwei Jahren. Deutsche Unternehmen gehen im globalen Vergleich sogar von einer kürzeren Amortisationsdauer aus. Die Zeitspanne, innerhalb der sich AI-Projekte bezahlt machen, hängt auch vom digitalen Reifegrad ab. Während Unternehmen, die gerade erste Erfahrungen mit AI sammeln, vielfach noch nach dem Prinzip „Trial & Error“ agieren, rechnen 42 Prozent der Befragten aus deutschen Unternehmen, in denen bereits umfassende AI-Kompetenzen vorhanden sind, sogar von Amortisationszeiträumen von weniger als einem Jahr. „Zu dieser Gruppe gehören nicht nur die großen Unternehmen, sondern auch der zukunftsorientierte Mittelstand“, sagt Milan Sallaba. „Im internationalen Vergleich ist der deutsche Mittelstand hier besonders gut aufgestellt und weiß meist genau, wie AI im Unternehmen gezielt Mehrwert bringen kann.“

Sorge um Arbeitsplatzverluste durch AI in Deutschland besonders ausgeprägt

Trotz ihrer technologischen und ökonomischen Bedeutung birgt künstliche Intelligenz auch Risiken, die in ihren unterschiedlichen Ausprägungen immer wieder Gegenstand der öffentlichen Diskussion sind. Während in den acht Vergleichsmärkten Sicherheitsbedenken beim Einsatz von AI als größtes Risiko wahrgenommen werden (24 Prozent), sorgen sich deutsche Experten vergleichsweise stark um mangelnde Transparenz (23 Prozent), den Verlust von Arbeitsplätzen (22 Prozent) und den „algorithmic bias“, also eine systematische, unfaire Verzerrung durch die Anwendung von Algorithmen (16 Prozent). Hier ist allerdings zu beachten, dass bei der Risikobewertung auch kulturelle Faktoren eine Rolle spielen, so ist die Angst vor Arbeitsplatzverlusten in Deutschland traditionell besonders ausgeprägt.

Nachholbedarf beim Umgang mit den Risiken von AI

„Beim Thema Risiken ist wichtig, dass wir nicht nur als Gesellschaft darüber diskutieren, wo und wie AI angewendet werden soll, sondern auch, dass sich Unternehmen ihrer Verantwortung hier bewusst werden und diese aktiv wahrnehmen“, macht Milan Sallaba deutlich. „Sie müssen Risiken und Bedenken aktiv begegnen und hier besteht in Deutschland noch Nachholbedarf. Unsere Ergebnisse lassen den Rückschluss zu, dass es in vielen Unternehmen offenkundig noch an entsprechendem Inhouse-Wissen, auch und besonders bei der Bewertung von Algorithmen, fehlt.“ Bei der Frage nach konkreten Trainingsmaßnahmen zu Ethik oder dem Auditieren und Testieren von AI-Systemen liegen deutsche Unternehmen in sechs von sieben Kategorien zum Teil erheblich hinter dem internationalen Durchschnitt.

Keine Spur von „abgehängt“ und trotzdem gibt es Handlungsbedarf

Zusammenfassend belegen die Ergebnisse aber, dass Deutschland beim Thema AI im internationalen Vergleich gut dasteht und das Märchen vom verlorenen Anschluss tatsächlich eher in den Bereich der Fiktion gehört. Und obwohl AI keine Zukunftstechnologie mehr ist, sondern längst im Hier und Jetzt angekommen ist, gehen über 70 Prozent der befragten Spezialisten davon aus, dass künstliche Intelligenz das eigene Unternehmen und sogar die zugehörige Branche verändern wird. AI ist gekommen, um zu bleiben.

Inhaltlich verantwortlich für die Studie ist Milan Sallaba, Partner und Leiter des Technology-Sektors bei Deloitte.

Weitere Informationen sowie die vollständige Studie zum Download finden Sie hier auf unserer Website (https://www2.deloitte.com/de/de/pages/technology-media-and– telecommunications/articles/ki-studie-2020.html) .

Über Deloitte

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Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf http://www.deloitte.com/de/UeberUns (https://deref-1und1.de/mail/client/dWfx7kM0 NEc/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Furldefense.proofpoint.com%2Fv2%2Furl%3 Fu%3Dhttp-3A__www.deloitte.com_de_UeberUns%26d%3DDwMGaQ%26c%3D9wxE0DgWbPxd1HCzjw N8Eaww1–ViDajIU4RXCxgSXE%26r%3DWo42Xcvf9wCYS6pNP7u_cc_U-rWJCKHFoUS2nWm2bd9IqYcO KkgRHOYQeaDB3RRY%26m%3DFK5upsihywMpKGW0s0mXY-JbXZEYdc9JX0P2EYe4HTM%26s%3D6rLt7K0 J3_ElojOuCwUXegjvmBdMIFlNu8uzvDPFVUw%26e%3D) .

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Kristin Ofer
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