85 Tage ohne Landgang – Kieler Minenjagdboot „Fulda“ vom NATO-Einsatz zurück

Kiel (ots) – Das Minenjagdboot „Fulda“ ist am Freitag, den 5. Juni 2020 nach rund fünfmonatigem NATO-Einsatz in den Heimathafen Kiel zurückgekehrt. Die etwa 40-köpfige Besatzung unter dem Kommando von Kapitänleutnant Mario Bewert (32) war am 8. Januar 2020 in Kiel ausgelaufen, nachdem sie zuvor ein forderndes nationales und internationales Ausbildungsprogramm absolviert hatte. Mitte Januar schloss sich die „Fulda“ dem Verband im Mittelmeer an.

Das Boot unterstand in den zurückliegenden Monaten zuerst dem Ständigen Minenabwehrverband der Allianz im Mittelmeer und Schwarzen Meer (SNMCMG 2, Standing NATO Mine Countermeasures Group 2) und danach dem Verband in Nord- und Ostsee (SNMCMG 1). Die Bündnispartner besetzen diese maritimen Einsatzgruppen dauerhaft mit Schiffen und Booten. Für die Deutsche Marine stellt das 3. Minensuchgeschwader durchgängig zertifizierte Besatzungen und Minenabwehrboote für diese Gruppen in See bereit, sie zählen zu den Eingreifkräften NATO Response Force, trainieren alle Aspekte der Minenkriegführung und sind mit Minenabwehrfahrzeugen und Führungsschiffen in ständiger Einsatzbereitschaft.

Durch die Auswirkungen der COVID-19-/SARS-CoV-2-Pandemie wurden im Einsatzraum des Bootes fortan Häfen geschlossen oder die Versorgung mit Ersatz- und Austauschteilen aus der Einsatzversorgung der Deutschen Marine durch Einreiseauflagen erheblich erschwert. Deshalb beorderte das Verteidigungsministerium das Boot Ende April in heimatnahe Gewässer, wozu es das Mittelmeer am 3. Mai verließ und von der SNMCMG 2 zur SNMCMG 1 wechselte. Seitdem unterstand die Besatzung dem norwegischen Kommandeur Fregattenkapitän Henning Knudsen-Hauge, der die SNMCMG 1 von Bord des deutschen Tenders „Donau“ führt. Als die Soldatinnen und Soldaten von ihren Familien in Empfang genommen wurden, hatten sie zuvor rund 85 Tage keine Gelegenheit mehr zum Landgang.

Das Minenjagdboot „Fulda“ untersteht seit Einlaufen wieder dem deutschen Marinekommando. Das Minenjagdboot „Grömitz“ wird für die kommenden Monate dem NATO- Marinehauptquartier Allied Maritime Command in Northwood (Großbritannien) unterstellt und ist ab sofort in Auslaufbereitschaft. Das Boot wird in den nächsten Wochen unter Führung des SNMCMG 1-Kommandeurs bereits an dem Ostseemanöver BALTOPS teilnehmen.

Hintergrundinformationen

Die NATO unterhält vier ständige maritime Einsatzverbände, die von den Mitgliedsstaaten mit Schiffen besetzt werden und gemeinsam mit Luft- und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die 2002 aufgestellten NATO-Eingreifkräfte NATO RESPONSE FORCE bilden.

Die Einheiten in diesen Verbänden haben ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm absolviert und sind auf hohem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand. Sie können nach entsprechenden NATO- und nationalen Beschlüssen schnell verlegt werden und stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements genauso zur Verfügung wie für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung. Sie unterstehen dem Oberbefehl des NATO-Befehlshabers in Europa (Supreme Allied Commander Europe, SACEUR). Die NATO RESPONSE FORCE wurde auf Beschluss der Mitgliedsstaaten 2014 um eine als „Speerspitze“ bekannte VERY HIGH READINESS JOINT TASK FORCE erweitert, zu der auch die maritimen Einsatzgruppen zählen.

Die Zusammenziehung zu einer NATO RESPONSE FORCE dient außerdem der gemeinsamen Ausbildung und Qualifizierung, weshalb die Verbände regelmäßig an Manövern unter NATO-Führung oder auf Einladung einzelner Mitgliedsstaaten teilnehmen. Die SNMCMG1 operiert ganzjährig in Nord- und Ostsee sowie im Atlantik, die SNMCMG 2 überwiegend im Mittelmeer und angrenzenden Seegebieten. Die Gruppen haben den Auftrag, in See in Einsatzbereitschaft zu stehen und dabei alle Aspekte der Minenkriegführung zu trainieren. Sie demonstrieren die Entschlossenheit und den Zusammenhalt der Allianz und vertiefen durch Hafenbesuche und Austauschprogramme die Kooperation mit Partnerstaaten.

Das Boot mit der Rumpfnummer M1058 ist ein Minenjagdboot der Frankenthal-Klasse. Diese Minenjäger suchen mit Sonaranlagen unter Wasser nach Objekten ein und können sie mit ferngelenkten Drohnen identifizieren und zerstören. Wo die Technik an ihre Grenzen stößt, setzen die Jäger auch Minentaucher ein – beispielsweise in flachem Wasser, in Häfen, oder dort, wo Seeminen in der Nähe von Pipelines oder Unterwasserkabeln liegen. Zum Schutz vor dem Ansprechverhalten von Minen sind die Boote aus amagnetischem Stahl gefertigt und unterdrücken aktiv die Magnetfelder, die die eigenen elektronischen Anlagen erzeugen. Außerdem können sie extrem leise in Seeminenfeldern operieren. Die Boote können selbst Seeminen legen, um Wasserstraßen zu sperren, eigene Gewässer zu schützen oder einem Gegner die Nutzung von Seegebieten zu verwehren.

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