Pressemitteilung

Paukenerguss bei Kindern: Zwischen Abwarten und Operation

Baierbrunn (ots) – Bei Kindern sammelt sich häufig Flüssigkeit im Mittelohr.
„Gut 60 Prozent aller Kinder entwickeln bis zum Ende des zweiten Lebensjahr
mindestens einmal einen Paukenerguss, bis zum Schulalter klettert der Anteil auf
gut 80 Prozent“, sagt Prof. Dr. Katrin Neumann, Direktorin der Klinik für
Phoniatrie und Pädaudiologie des Universitätsklinikums Münster, im
Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Bei einem Paukenerguss ist die Belüftung im
Mittelohr gestört, das Trommelfell schwingt nicht mehr frei, die
Gehörknöchelchen übertragen weniger Energie, daher hört man schlecht. Das
Problem: Wer nicht richtig hört, lernt nicht gut sprechen.

Behandlung mit Nasentropfen oder -sprays

Vor einer Operation warten Ärzte in der Regel eine Zeit lang ab – in der Regel
drei Monate. In diesem Zeitraum versuchen sie meist, die Belüftungsstörung mit
abschwellenden Medikamenten zu beheben. Von der Fachwelt empfohlen werden hierzu
nur corticoidhaltige Nasentropfen oder -sprays bei bekannten Allergien, bei
denen die Nase beteiligt ist, oder abschwellende Nasentropfen bei akuten
Mittelohrentzündungen und Schnupfen. Bei älteren Kindern ab etwa vier Jahren
kann man auch den Einsatz spezieller Nasenballons probieren. Hilft beides nicht,
bleibt nur, zwischen Operation und weiterem Abwarten zu entscheiden.

Operation und Paukenröhrchen

Bei der Operation wird das Trommelfell unter Vollnarkose im unteren Bereich
eingeschnitten, damit die Flüssigkeit abgesaugt werden kann. Dadurch gelangt
auch wieder Luft ins Mittelohr. „Allerdings wächst der Schnitt meist nach
wenigen Tagen erneut zu“, erklärt Neumann. Findet der Operateur festen Schleim,
wird er daher immer ein sogenanntes Paukenröhrchen einlegen, damit das Mittelohr
länger belüftet wird und sich die Schleimhaut erholen kann. Auch bei Kindern,
die häufige, dünnflüssige Ergüsse haben, fällt die Entscheidung oft für die
Röhrchen.

Im aktuellen „Baby und Familie“-Heft erklärt die Expertin, wann eine Operation
sinnvoll ist.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das
Apothekenmagazin „Baby und Familie“ 3/2020 liegt aktuell in den meisten
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