Baden-Baden (ots) – Michael Steinbrecher spricht u. a. mit Jens Neutag, der sich
von einer christlich-fundamentalistischen Gemeinschaft löste / Freitag,
7.2.2020, 22 Uhr, SWR Fernsehen
Ob berufliche Ziele, gute Vorsätze oder Visionen – nicht immer sind alle
Menschen im persönlichen Umfeld ebenso Feuer und Flamme für die eigenen Ideen
wie erhofft. Wie gelingt es trotzdem, zielstrebig seinen Weg zu gehen und auch
ohne Rückhalt an sich selbst zu glauben? Wenn die eigene Familie nicht an die
Träume, das Talent oder den Erfolg glaubt, wiegt dies für Betroffene besonders
schwer. Dann gilt es, sich mit Ehrgeiz und Willenskraft den Respekt und den
eigenen Weg hart zu erarbeiten. Auch Menschen mit Handicap sind häufig mit
Vorurteilen konfrontiert – daher muss es ihnen gelingen, sich weder von ihrem
Handicap noch vom Urteil anderer Menschen aufhalten zu lassen. Kann ein
vermeintlicher Makel dann sogar zum Erfolgsfaktor werden? Wie geht man damit um,
unterschätzt zu werden? Was braucht es, um den Glauben an sich selbst nicht zu
verlieren? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im „Nachtcafé:
Vom Glauben an sich selbst“ am Freitag, 7. Februar, 22 Uhr, im SWR Fernsehen.
Die Gäste im „Nachtcafé“:
Jens Neutag löste sich von einer christlich-fundamentalistischen Gemeinschaft
Der Kabarettist Jens Neutag wuchs mit den strengen Regeln einer
christlich-fundamentalistischen Gemeinschaft auf: Kein Fernsehen, kein Alkohol,
kein übermäßiges Vergnügen. Je größer die Einflüsse von außen als Jugendlicher
wurden, desto stärker wurde sein Wunsch, sich von dieser Gemeinschaft
loszusagen. Auch wenn dies bedeutete, sich auch von seiner Familie zu lösen: „Es
war für mich wichtig, zu sagen: ‚Ich kriege das alleine hin.‘ Wichtig, um voll
zu mir selbst zu finden.“
Marlies Bernreuther ging trotz Schwangerschaft mit 14 ihren beruflichen Weg
„Gell Mama, ich krieg mal die Brauerei“, soll Marlies Bernreuther schon im Alter
von vier Jahren gesagt haben. Als sie mit 14 Jahren schwanger wurde, schien
dieses Ziel jedoch in weite Ferne zu rücken. Doch mit dem Rückhalt und der
tatkräftigen Unterstützung ihrer Familie absolvierte Marlies Bernreuther
Berufsoberschule und Abendstudium. Anschließend übernahm sie tatsächlich die
elterliche Traditionsbrauerei und wurde im Alter von 31 Jahren sogar zur
jüngsten Brauereichefin Deutschlands.
Kevin Franzeck wuchs bei einer alkoholkranken Mutter auf, bevor er ins Heim kam
„Mir hat keiner geholfen, und das hat meinen Charakter geprägt.“ So beschreibt
der 20-jährige Kevin Franzeck seine schwierigen Startvoraussetzungen. Er
wuchs in armen Verhältnissen bei seiner alleinerziehenden und alkoholkranken
Mutter auf. Doch der Wunsch nach einem besseren und anderen Leben gab ihm
Auftrieb und Selbstvertrauen: Schon im Alter von neun Jahren stellte er mutig
die Weichen für seinen erfolgreichen Weg.
Dr. Angelika Zohlen ist als alleinerziehende Mutter seit mehr als zehn Jahren
arbeitslos Nach einigen Jahren Arbeit als Medizinisch-technische Assistentin
wollte Angelika Zohlen nochmals neu als Biologin durchstarten. Mit Ende 20
begann sie ihr Studium und schloss mit Doktortitel ab. Doch es kam anders als
geplant: Nach einer Scheidung gelang es ihr als alleinerziehende Mutter nicht
mehr, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Trotz guter Qualifikation ist die
heute 61-Jährige seit mehr als zehn Jahren arbeitslos: „Ich habe das
Gefühl, dass ich nicht gebraucht werde.“
Michel Fornasier schämte sich jahrelang für sein Handicap „Ich hatte immer
Angst, wegen meines Handicaps abgelehnt zu werden“ sagt Michel Fornasier, der
ohne rechte Hand geboren wurde. Lange Zeit versuchte er, seine Behinderung zu
verstecken – bis der 41-Jährige vor wenigen Jahren beschloss, endlich
offen damit umzugehen. Inzwischen trägt er eine bionische Handprothese und macht
Kindern mit ähnlichen körperlichen Voraussetzungen als „Superheld mit Handicap“
Mut.
Dr. Mathias Jung ist als Psychotherapeut und Philosoph tätig Der Psychotherapeut
und Philosoph Dr. Mathias Jung ist überzeugt, dass es Menschen trotz widrigster
Umstände möglich ist, sich auf ihre Stärken zu besinnen – anstatt mit ihren
Defiziten zu hadern. Jeder Mensch könne seine eigenen Reichtümer erkennen und
damit den Glauben an sich selbst wachsen lassen: „Wir müssen die größte
Liebesgeschichte unseres Lebens wagen – und zwar die mit uns selbst.“
„Nachtcafé“ – anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe Das „Nachtcafé“ ist seit
Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen Fernsehen. Jeden
Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher Menschen mit besonderen
Lebensgeschichten, darunter auch Prominente und Experten, um sich gemeinsam mit
ihnen mit einem Thema auseinanderzusetzen.
„Nachtcafé: Vom Glauben an sich selbst“ am Freitag, 7. Februar 2020, 22 Uhr im
SWR Fernsehen
Weitere Informationen unter:
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