Kiel (ots) – Am Mittwoch, den 17. Juni 2020, läuft der NATO-Fregattenverband SNMG 1 (Standing NATO Maritime Group 1) im Marinestützpunkt Kiel ein. Die norwegische Fregatte HNoMS „Otto Sverdrup“ führt den Verband als Flaggschiff an. Außerdem gehören derzeit die kanadische Fregatte HMCS „Fredericton“ und der deutsche Betriebsstofftransporter „Rhön“ zur SNMG 1.
Nachdem die Schiffe vor einigen Wochen aus dem Mittelmeer in nordeuropäische Gewässer verlegt wurden, nahmen sie unter anderem an dem Manöver „JOINT WARRIOR“ vor Schottland teil, übten mit schwedischen und finnischen Schiffen, integrierten eine polnische Fregatte zeitweise in den Verband und kehren nun von dem von der 6. US-Flotte geführten Ostseemanöver „BALTOPS“ zurück, das seit 1972 jährlich im Juni stattfindet.
„Die Ostsee ist ein wichtiges Gebiet für die Schiffsverbände der NATO in Nordeuropa. Unsere Partner sind auf den freien Zugang und sichere Seewege angewiesen. Dafür sind wir in der Ostsee präsent und besuchen NATO- und EU-Partner. Besonders freue ich mich auf den Besuch in Kiel, nachdem wir unsere Teilnahme an ‚BALTOPS‘ beendet haben“, sagt der norwegische Flottillenadmiral Yngve Skoglund, Kommandeur der SNMG 1.
Auf der Ostsee werden 15 Prozent des weltweiten Seehandelsverkehrs abgewickelt – so ist dieses Meer für Alliierte in Polen und im Baltikum der einzige „nasse“ Versorgungsweg, eine Lebensader, mit nur einem natürlichen Zugang durch dänische Gewässer. Freiheit und Sicherheit dieser Routen sind von strategischem Interesse. Alle EU- und NATO-Ostseeanrainer sind in der Übung „BALTOPS“ zu finden, bei der 29 Schiffe und ebenso viele Luftfahrzeuge aufeinandertreffen. Etwa 3.000 Soldaten aus 19 Nationen üben die militärische Zusammenarbeit in dem navigatorisch und taktisch anspruchsvollen Einsatzraum Ostsee.
Kiel ist wie im vergangenen Jahr Start- und Endpunkt des Manövers, und viele Einheiten werden den Marinehafen in der Wik ansteuern. Die Einlaufparade ist traditionell der Startschuss der Kieler Woche. „Durch die Covid19-Pandemie sind wir leider nicht in der Lage, einen regulären Hafenbesuch oder Landgang für unsere Besatzungen in Kiel durchzuführen. Er ist lediglich logistischer Natur – trotzdem ist es uns wichtig, Deutschland zu besuchen. Wir sind glücklich, zusammen mit der Deutschen Marine an ‚BALTOPS‘ teilzunehmen“, sagt Flottillenadmiral Skoglund.
Hintergrundinformationen
Der Marinestützpunkt Kiel liegt nahe der Ostseezugänge an strategisch wichtiger und gut geschützter Stelle. Der Stützpunkt regelt den gesamten logistischen Bedarf in- und ausländischer Marineschiffe. Für die Schiffe und Boote in See ist er Hafen, Servicezentrale und logistische Drehscheibe zugleich.
Die NATO unterhält vier ständige maritime Einsatzverbände, die von den Mitgliedsstaaten mit Schiffen und Booten besetzt werden und gemeinsam mit Luft- und Landstreitkräften sowie Spezialeinheiten die 2002 aufgestellten NATO-Eingreifkräfte NATO RESPONSE FORCE bilden. Dabei untersteht die SNMG 1 dem Allied Maritime Command (MARCOM) in Northwood (Großbritannien).
Die Besatzungen haben ein mehrmonatiges Ausbildungsprogramm absolviert und sind auf hohem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand. Sie können nach NATO- und nationalen Beschlüssen schnell verlegt werden und stehen für Operationen im Rahmen des Krisenmanagements genauso zur Verfügung wie für Maßnahmen der kollektiven Verteidigung. Sie unterstehen dem Oberbefehl des NATO-Befehlshabers in Europa. Die NATO RESPONSE FORCE wurde 2014 um eine als „Speerspitze“ bekannte VERY HIGH READINESS JOINT TASK FORCE erweitert, zu der auch die maritimen Einsatzgruppen zählen. Die Zusammenziehung in den Marineverbänden dient außerdem der gemeinsamen Ausbildung und Qualifizierung, weshalb die Gruppen regelmäßig an NATO-Manövern oder Übungen auf Einladung einzelner Mitgliedsstaaten teilnehmen.
Die Zusammenziehung zu einer NATO RESPONSE FORCE dient außerdem der gemeinsamen Ausbildung und Qualifizierung, weshalb die Verbände regelmäßig an Manövern unter NATO-Führung oder auf Einladung einzelner Mitgliedsstaaten teilnehmen. Die SNMG1 operiert ganzjährig in Nord- und Ostsee sowie im Atlantik, die SNMG 2 überwiegend im Mittelmeer und angrenzenden Seegebieten. Die Gruppen stehen in See in Einsatzbereitschaft und trainieren alle Aspekte der maritimen Kriegführung. Sie demonstrieren die Entschlossenheit und den Zusammenhalt der Allianz und vertiefen durch Hafenbesuche und Austauschprogramme die Kooperation mit Partnerstaaten.
Die frühere Pressemitteilung zu „BALTOPS“ finden Sie unter https://www.presseportal.de/pm/67428/4612859
Informationen zum Lebenslauf des SNMG1-Kommandeurs und den derzeit der SNMG1 unterstellten Schiffen finden Sie unter https://mc.nato.int/SNMG1
Hinweise für die Presse
Medien sind zum Termin „Nach ‚BALTOPS‘ – NATO-Fregatten zu Besuch in Kiel“ eingeladen. Dabei besteht die Gelegenheit zu Hintergrundgespräch und Interviews / O-Tönen mit dem norwegischen Kommandeur Flottillenadmiral Yngve Skoglund und der Kommandantin des Flaggschiffs HNoMS „Otto Sverdrup“, Fregattenkapitän Iris Fivelstad. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass die Gespräche in englischer Sprache geführt werden.
Beachten Sie bitte, dass die Schiffe der SNMG1 bereits ab 8 Uhr an die Liegeplätze im Marinehafen gehen. Falls Sie Fotos oder Bewegtbilder von der Ansteuerung des Hafens, dem Einlaufen und Anlegen machen wollen, bietet sich dafür von außerhalb des Stützpunktes an der Kiellinie die Gelegenheit. Es ist geplant, dass die Schiffe an der Scheermole liegen werden. Der Termin mit dem Besuch des Schiffes selbst beginnt erst um 15.15 Uhr.
Termin: Mittwoch, 17. Juni 2019. Eintreffen bis spätestens 15.00 Uhr.
Ort: Hauptwache Marinestützpunkt Kiel, Schweriner Straße 17a, 24106 Kiel
Programm:
15.00 Uhr Eintreffen Hauptwache Marinestützpunkt Kiel
anschl. Rundgang / Schnittbildgelegenheit Oberdeck Fregatte HNoMS „Otto Sverdrup“
dabei Hintergrundgespräche / Interview mit Kommandeur SNMG1 und Kommandantin der Fregatte HNoMS „Otto Sverdrup“
16.30 Uhr Ende des Termins
Anmeldung: Medien werden gebeten, sich mit dem beiliegenden Anmeldeformular bis Montag, den 15. Juni 2020 um 12 Uhr, beim Presse- und Informationszentrum unter der Fax-Nummer +49(0)431 71745 1412 oder per E-Mail zu akkreditieren. Nachmeldungen sind nicht möglich.
Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Pressestelle Einsatzflottille 1, Kiel
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