Ein Jahr nach dem Tierschutzskandal Bad Grönenbach: Das Leid der Kühe geht weiter und der Staat schwächelt angesichts der Agroindustrie

Augsburg (ots) – Vor einem Jahr deckte SOKO Tierschutz katastrophale Zustände in einer monströsen Massentierhaltung für Milch im Allgäu auf. Kühe wurden umhergeschleift, kranke Tiere misshandelt, grausam getötet oder einem langsamen, qualvollen Sterben überlassen.

Bilder von Haufen toter Kälber und Kühe, sowie von Mitarbeitern, die Kühe schlagen und stechen, schockierten die Öffentlichkeit.

Es folgten massive Polizeiaktionen und politische Versprechen, die auf ein Ende des „weiter so“ und des Staatsversagens beim Tierschutz hindeuteten. Ein Jahr danach zieht SOKO Tierschutz eine durchmischte, eher pessimistische Bilanz. „Man merkt zwar, dass die Polizeiaktionen Eindruck hinterlassen haben und Tierhalter angesichts zahlreicher, weiterer Razzien inzwischen Zweifel an ihrer Unantastbarkeit haben, aber leider lag der Fokus zu sehr auf dem Allgäu und man hat völlig außer Acht gelassen, dass die Grausamkeiten in Bad Grönenbach ihre Wurzel in der überall wuchernden Massentierhaltung und der Milchproduktion selbst haben. Die Ausbeutung für Milch macht die Tiere krank. Die Probleme sind struktureller Natur. Folgen sind Gewalt und Siechtum, nicht nur in Bad Grönenbach, sondern in ganz Bayern und Deutschland. Wenn man das Leid der Kühe beenden will, muss man an die Kernprobleme ran. Es sind traurige Tatsachen, dass Kühe nach wenigen Jahren der Milchproduktion kaputt sind, dass sie nach wie vor zu Millionen angekettet werden und Kälber nur noch als Abfall angesehen werden.“, so Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz.

Ein wichtiger Punkt, in dem es Fortschritte gibt, war die Ankündigung Bayerns, die Kompetenzen für die Überwachung industrieller Milchbetriebe ebenso wie die der Schlachthöfe einer übergeordneten Landesbehörde zu übertragen und somit den verfilzten, unfähigen und überforderten Veterinärämtern zu entziehen. „Ob das wirklich schon gut funktioniert, können wir nicht beurteilen, da die neue Behörde sehr verschlossen ist und wenig transparent agiert. Aber es ist ein wichtiger Schritt, denn die Landratsämter haben sich nicht nur mit diesem Tierschutzskandal auf ganzer Linie disqualifiziert. Leider herrscht immer noch wenig Erfahrung mit Tierschutzrecht bei Behörden und auch Staatsanwaltschaften schrecken gerne zurück vor dem „unentdeckten Land“ Tierschutzgesetz. Das muss sich ändern, denn der Rechtsstaat steht dem Moloch aus organisierter und institutionalisierter Kriminalität in der Landwirtschaft nach wie vor zahnlos gegenüber.“, so Mülln.

Die Tierschutzorganisation kritisiert, dass die Täter im Fall Bad Grönenbach immer noch auf Tiere losgelassen werden. Nicht einmal im Fall Bad Grönenbach war man in der Lage, diejenigen Personen mit einem Tierhaltungs- und Betreuungsverbot zu belegen, die z.B. eine Kuh traten, auf sie einstachen und sie herumschleiften. „Das zeugt schon von Ohnmacht oder beweist, dass man bei kleineren Betrieben zwar manchmal gerne Härte zeigt, vor der Agroindustrie, wie im Fall der Milchfarm mit über 3000 Tieren aber zurückschreckt.

SOKO Tierschutz fordert, dass der Fall Bad Grönenbach öffentlich und transparent aufgearbeitet wird und das geht nur vor Gericht. Eine Einstellung und Deals hinter den Kulissen wären fatal und ein schlimmes Zeichen für das ohnehin geschädigte Vertrauen der Menschen in den Rechtsstaat. „Das ewige Pardon gegen Tierquäler auf Kosten von Mensch und Tier muss endlich ein Ende haben. Wo der Staat versagt, können zumindest die VerbraucherInnen handeln und mit dem Kauf von Pflanzenmilch ein Zeichen gegen Tierqual setzen“, so Mülln.

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