Pressemitteilung

Bundespressekonferenz der biha / Qualität der Hörsystemversorgung bleibt hoch

Berlin (ots) – Die Qualität der Hörsystemversorgung in Deutschland ist sehr
hoch. Dazu sprachen bei der Pressekonferenz der Bundesinnung der Hörakustiker
(biha) am 21. Januar 2020 im Haus der Bundespressekonferenz, Marianne Frickel,
Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, Carla Meyerhoff-Grienberger,
Referatsleiterin Hilfsmittel beim GKV-Spitzenverband, Roland Engehausen,
Vorstand der IKK Südwest, sowie Ingo Kedziora, gesetzlich versicherter
Hörsystemträger.

Carla Meyerhoff-Grienberger berichtete als Referatsleiterin Hilfsmittel beim
GKV-Spitzenverband über die größte bundesweite Versichertenbefragung zur
Hörsystemversorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen, deren Ergebnisse im
Sommer 2019 veröffentlicht wurden.

Die repräsentative Befragung zeigte, dass 86 Prozent der Befragten mit ihrer
Hörhilfenversorgung und 81 Prozent mit ihrem neuen Hörgerät zufrieden bis sehr
zufrieden sind. „Die umfassenden gesetzlichen Regelungen, wie etwa das
Hilfsmittelverzeichnis als Regulierungsinstrument oder das
Präqualifizierungsverfahren, sind ebenso verantwortlich für die hohe
Versorgungsqualität in Deutschland wie das sehr gute Ausbildungsniveau der
Hörakustiker“, so Meyerhoff-Grienberger.

IKK Südwest-Vorstand Roland Engehausen verantwortete bereits 2017 eine erste
Versichertenbefragung, die zu ähnlichen Ergebnissen wie die aktuelle
GKV-Befragung kam. Engehausen sieht für die Hörakustik große Chancen im Bereich
der Digitalisierung und Telematik. Dabei spielt die Konnektivität von Hörgeräten
mit digitalen Gesundheitsangeboten aus seiner Sicht eine große Rolle. Bei der
Digitalisierung könnte den Hörakustikern eine Vorreiterrolle zukommen, da
Hörsysteme schon lange digital seien: „Gerade das persönliche Beratungsgespräch
ist auch in digitalen Zeiten das Maß der Dinge.“

Er deutete zudem mögliche zukünftige Projekte mit dem Hörakustik-Handwerk im
Bereich der Digitalisierung – in Abstimmung mit der biha – an.

biha-Präsidentin Marianne Frickel stellte klar, dass letztlich allein der
Versorgte beurteilen kann, ob er zufrieden ist. „Wenn jemand lange Zeit schlecht
gehört hat, bedarf es einer entsprechenden ständigen Feinanpassung durch den
Hörakustiker.“ Diese Leistung des Hörakustikers ist maßgeblich für die
Zufriedenheit eines Betroffenen. „Der Prozess, den wir gemeinsam mit dem
Schwerhörigen gehen, dauert bisweilen länger und erfordert viel Geduld von allen
Seiten“, erklärte Frickel.

Die Versichertenbefragung habe deutlich gezeigt, dass die Versicherten mit ihrer
individuellen Versorgung durch den Hörakustiker zufrieden sind, unabhängig
davon, ob sie sich für eine Versorgung mit oder ohne private Zuzahlung
entschieden haben.

Der langjährige Hörsystemträger und gesetzlich Versicherte aus Berlin, Ingo
Kedziora, beschrieb authentisch seine Erfahrungen auf dem Weg zum Hörsystem. Er
lobte dabei die Dienstleistungsbereitschaft und individuelle Versorgung durch
den Hörakustiker: „Gesprächssituationen sind für mich wieder völlig entspannt,
weil ich weiß: ich höre – auch das Richtige.“ Die Versorgung mit seinen
Hörsystemen gab ihm Lebensqualität zurück. Der selbstständige Ingenieur zeigte
sich zudem fasziniert von den zahlreichen Möglichkeiten, die moderne Hörsysteme
heute schon bieten. Besonders im privaten Bereich seien diese für ihn besonders
wertvoll.

Auf die Frage, was der Gesetzgeber machen kann, um die Versorgungsqualität auf
diesem hohen Stand zu sichern, antwortete Meyerhoff-Grienberger: „Wir haben
bereits jetzt schon viele Regelungen, die sinnvoll aufeinander aufgebaut sind
und auch die Versichertenrechte stärken.“ Insbesondere durch das Heil- und
Hilfsmittel-Gesetz wurden viele qualitätssichernde Maßnahmen eingeführt. „Wir
sind auf einem guten Weg“, so Meyerhoff-Grienberger.

Frickel fasste zusammen: „Die umfassende und individuelle Beratung ist
maßgeblich für eine sehr gute Hörsystemversorgung und Teil des großen
Dienstleistungsanteils.“ Für alle ist die Zufriedenheit des Versicherten der
Maßstab für eine hohe Versorgungsqualität. Diese in Deutschland zu sichern und
auszubauen, ist gemeinsames Interesse.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten
Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten
gesundheitlichen Problemen. Mit über 6.700 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000
Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen
Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen.
Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der
Hörakustiker in Deutschland.

Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut,
das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV)
durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund
90 Prozent der Versicherten gaben an „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der
individuellen Versorgungssituation zu sein. Dabei spielte es keine Rolle, ob der
Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder für ein Mehr an
Komfort, Ästhetik oder Bequemlichkeit eine private Zuzahlung geleistet hat.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die
begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der
Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert er – wenn der gesetzliche
Anspruch besteht – die Kostenübernahme durch die gesetzlichen
Krankenversicherungen und steht für Wartung und Reparaturen der Hörsysteme bis
zu einem gewissen Grad zur Verfügung. Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und
speziellem technischen Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches
Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über
praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.

Pressekontakt:

Dr. Juliane Schwoch (biha), schwoch@biha.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/70547/4504342
OTS: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR

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