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Die Bewältigung der gegenwärtigen Kulturkrise ist eine Frage des Bewusstseins

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass der platonische Idealismus von der Katholischen Kirche übernommen wurde, so dass er bis heute entscheidend für das menschliche Denken und Handeln geblieben ist. Der katholische Idealismus hat die Erde eine lange Zeit als einen menschlichen Übungsplaneten erachtet, durch den sich der Mensch nach dem Verständnis der idealistischen Theorie den reinen göttlichen Ideen immer mehr annähern kann. Dadurch ist eine idealistische Hierarchie im menschlichen Weltbild entstanden, die zwischen den reinen göttlichen Ideen und einer minderwertigen irdischen Existenz unterschieden hat. Dieses idealistische Konzept hat sich auch auf die kapitalistische Theorie übertragen, so dass das Kapital und das Eigentum als idealistische Ideen bis heute eine Art göttlichen Status beibehalten haben. Gegen die Folgen und Symptome dieser idealistischen Konstruktion kann sich der „niedrige“ irdische Mensch bis heute nicht durchsetzen. Der idealistische Mensch neigt daher heute nicht nur zur Anwendung einer idealistischen Hierarchie, sondern auch zu einer absolutistischen Polarisierung seiner Gedankengänge und seines Weltbildes durch eine religiöse Gut-Böse-Dualität. Dadurch werden auch politische Idealvorstellungen in einer absolutistischen Weise verherrlicht, während das Alltagsgeschehen in vieler Hinsicht abgewertet oder gar verurteilt wird. Es ist daher wichtig, dass sich der heutige Mensch mit dem platonischen Idealismus auseinandersetzt und sich davon bewusst verabschiedet, damit er zu einer konstruktiven Betrachtung seiner eigenen Existenz und zu einer empathischen Beziehung mit der Natur der Erde finden kann. Die idealistische Ausrichtung der gegenwärtigen Kultur ist heute im Begriff bodenlos auszuarten, da man nur dem Idealen, dem Perfekten, dem Makellosen und der strahlenden Schönheit unbedingte Anerkennung zollen will und das Fehlerhafte, das Relative und damit auch das Natürliche abwertet oder einfach ignoriert. Solange der Mensch...

Droht der westliche Kulturkreis am katholischen Jesus Narrativ zu scheitern?

Das katholische Jesus Narrativ besagt, dass dem Menschen alle vergangenen und zukünftigen Sünden bereits vergeben sind und dass einmal der Menschensohn kommen wird, um alle zu erlösen. Ein solcher Glaube zersetzt notwendig die natürliche menschliche Eigeninitiative, alle fehlerhaften Haltungen und Handlungen zu korrigieren und sich dadurch selbst von ungünstigen Verhaltensweisen zu befreien. Der Mangel an einer solchen Eigeninitiative wird in der gegenwärtigen Kulturkrise auf eine geradezu schmerzhafte Weise deutlich. Wir können daher davon ausgehen, dass sich das katholische Jesus Narrativ durch die Industrielle Revolution auch auf die Sünden des Kapitalismus erweitert hat, so dass heute die Eigeninitiative von Unten auf eine sonderbare Weise blockiert ist. Wie sich die Situation darstellt, hegt der Mensch des westlichen Kulturkreises insgeheim die abstruse religiöse Hoffnung, dass auch die biologischen und sozialen Sünden des Kapitalismus am Ende wie durch Zauberhand vergeben werden und nicht auf den Einzelnen zurückfallen. Diese Annahme erhärtet sich durch den hartnäckigen Technik-Erlösungsglauben, durch den der heutige Mensch die Last seiner Umweltsünden und sozialen Sünden auf die Schultern der jungen Generation legt. Notwendig ist die junge Generation mit dieser „liberalen“ Glaubensmoral hoffnungslos überfordert. Der westliche Mensch kultiviert gegenwärtig in einer zunehmenden Weise ein übernatürliches Weltbild, in dem die Gesetze einer relativen Natur nur noch bedingt zählen, weil das Weltbild im traditionellen religiösen Sinn von einem allmächtigen Etwas beherrscht wird, das per definitionem jederzeit beliebig in das menschliche Kulturgeschehen eingreifen kann. Der Mensch hat daher zwar seit der Neuzeit die Disziplin einer biologischen wissenschaftlichen Forschung forciert, kultiviert aber, sobald sich kulturelle Krisen einstellen, wieder ein katholisches Weltbild der übernatürlichen und willkürlichen Art. Diese Schlussfolgerung erklärt die Tatsache, dass der Mensch...
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