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Atomenergie

Schnellstmöglicher Ausbau der Erneuerbaren muss Priorität haben

Berlin (ots) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beabsichtigt zwei der drei derzeit laufenden deutschen Atomkraftwerke im kommenden Winter als Notreserve am Netz zu halten. Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) erteilt einer potenziellen Rückkehr zur Atomenergie eine klare Absage und verweist auf die Maßnahmen, die jetzt für den schnellstmöglichen Ausbau der Erneuerbaren notwendig sind. Die aktuellen Spannungen auf dem europäischen Energiemarkt sind in erster Linie auf den temporären Ausfall einer Vielzahl französischer Atomkraftwerke und den Lieferstopp von Erdgas aus Russland nach Deutschland und in weite Teile der EU zurückzuführen. Die Ausfälle verdeutlichen, welches Risiko die hohe Abhängigkeit von atomaren und fossilen Energieträgern für die Versorgungssicherheit birgt. Ein System mit 100% erneuerbaren Energien würde hingegen wirkliche Versorgungssicherheit bieten. "Es darf jetzt weder Investitionen in die fossile Vergangenheit noch in ein nukleares Energiesystem geben", stellt die Geschäftsführerin des BNW, Dr. Katharina Reuter, fest. Nach jahrelangem Ausbremsen der Erneuerbaren müssten nun verkürzte Planungszeiten und Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen genauso möglich sein, wie für LNG Terminals. "Investitionen in erneuerbare Zukunftstechnologien sind die einzige Antwort auf die aktuelle Krise", so Reuter. Der BNW fordert deshalb unverzüglich Maßnahmen, die noch vor dem bevorstehenden Winter den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Steigerung der Energieeffizienz und -suffizienz weiter antreiben. Das sind u.a.: 1. Beschleunigung des Netzanschlusses für PV-Anlagen und Wärmepumpen 2. Beschleunigung des Repowerings von Windkraftanlagen 3. Vereinfachte Genehmigungen im Bereich der Bioenergie 4. Ausreichend verfügbare Mittel in den Energiespar-Förderprogrammen vor allem für KMU 5. Zufallsgewinne mit Augenmaß und über alle Technologien hinweg abschöpfen, d.h. auch bei Kohle- und Atomkraftwerken "Oster- und Sommerpaket enthalten wichtige Weichenstellungen, die aber eher mittelfristig wirken. Um angesichts der Gaskrise kurzfristig den Energiewende-Turbo anzuwerfen, müssen die Genehmigungsverfahren...

Mit Spaltpotential: ZDFinfo über die Geschichte der Atomkraft

Mainz (ots) - Vor rund 70 Jahren rückte das "friedliche Atom" als neue Energiequelle immer stärker in den Blick - in Unterscheidung zur tödlichen Kraft der Atombombe im militärischen Feld. Mit der Rede von US-Präsident Dwight D. Eisenhower über "Atome für den Frieden" am 8. Dezember 1953 vor der UN-Vollversammlung in New York City ging das "friedliche Atom" in die Geschichte ein. Für viele Wissenschaftler und Politiker wurde Atomkraft in den Folgejahrzehnten zu einer Technologie der Zukunft, die die Menschen mit diesem zivilen Image in ihren Bann zog. Die Dokumentation "Atomkraft - Die Energiefrage spaltet die Menschheit", die ZDFinfo am Freitag, 22. Mai 2020, 20.15 Uhr, sendet, zeichnet den Weg nach, den eines der umstrittensten Themen des 20. Jahrhunderts von der atomaren Euphorie der Nachkriegszeit bis heute zurücklegte. In der ZDFmediathek steht die Doku "Atomkraft - Die Energiefrage spaltet die Menschheit" von Freitag, 22. Mai 2020, 10.00 Uhr, bis Freitag, 29. Mai 2020, zur Verfügung. Der Film von Vicky Lesley (Originaltitel: "The Atom and Us") schildert, wie weltweit Energiekonzerne zwischen den 50er- und den 80er-Jahren die Kapazitäten der Atomkraft zur Stromerzeugung nutzen wollten. Doch viele Atomkraftwerke dienten ebenso der Herstellung von Plutonium, dem Bestandteil von Atombomben. Auch deshalb spaltete und spaltet die Atomfrage die Menschen. Reaktorunfälle wie etwa der in dem US-amerikanischen Atomkraftwerk "Three Mile Island" im Jahr 1979 trugen dazu bei, dass das "friedliche Image" der Atomkraft an Kraft einbüßte. Die Verunreinigung der Umwelt, die mit diesen und anderen Atomunfällen einherging, mobilisierte Umweltaktivisten - die "Anti-Atomkraft-Bewegung" wuchs in den 70er- und 80er-Jahren in Deutschland, Frankreich, den Vereinigten Staaten und vielen anderen Ländern. Im Vorlauf auf die...

„planet e.“ im ZDF über Finnlands nukleare Zukunft

Mainz (ots) - Während Deutschland zum Schutz des Klimas auf die erneuerbaren Energien setzt, baut Finnland die Atomkraft weiter aus. Atomstrom sei sicher, sauber und schaffe Arbeitsplätze, lautet die Begründung. Am 34. Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl berichtet "planet e." am Sonntag, 26. April 2020, 16.30 Uhr, über "Zurück zum Atom - Finnlands nukleare Zukunft". Der Film begleitet Befürworter und Gegner der Atomkraft in Finnland und steht ab Freitag, 24. April 2020, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek zur Verfügung. Der radioaktive Müll scheint die Finnen offenbar nicht vor ein Problem zu stellen - das Land hat als weltweit erste Nation angefangen, ein nukleares Endlager zu bauen. Das Lager soll den hoch radioaktiven Abfall aus den Reaktoren von Olkiluoto und dem AKW Loviisa aufnehmen. In wenigen Jahren wird Onkalo, so der Name dieses Lagers, bereit sein, mehr als 6000 Tonnen Atommüll für immer lagern zu können. Zurzeit sind in Finnland vier Atomreaktoren am Netz: zwei davon bei Loviisa im Südosten des Landes, die anderen beiden gehören zum Kernkraftwerk Olkiluoto im Südwesten nahe der Gemeinde Eurajoki. Weitere Reaktorblöcke sind im Bau, einer davon ebenfalls bei Eurajoki. Mit dem Klimawandel und dem Ziel der finnischen Regierung, bis 2035 klimaneutral zu sein, hat die Atomkraft an Attraktivität gewonnen. Den Energiebedarf des Landes zu decken und gleichzeitig von Energieimporten unabhängig zu sein, mache die Nutzung der Atomkraft nötig, so das Land. Selbst einige Grünen-Politiker folgen dieser Argumentation. Auch die Bürger Eurajokis, unweit des AKW Olkiluoto, befürworten die Nutzung der Kernenergie. Viele von ihnen finden dort Arbeit, die Reaktoren bringen Steuereinnahmen, die dem Wohlstand der Gemeinde zugutekommen. Unterdessen wird das positive Image vom...
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